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MIT GENDERGERECHTIGKEIT ZU MEHR KLIMARESILIENZ UND ZERO HUNGER

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FORTSCHRITTE BEI DER REDUZIERUNG VON HUNGER SIND UNZUREICHEND

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mit mäßigen, ernsten oder sehr ernsten WHI-Werten für 2024 hat der Hunger seit 2016 zugenommen.
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mit mäßigen, ernsten oder sehr ernsten WHI-Werten für 2024 sind die Fortschritte weitgehend zum Stillstand gekommen – ihre WHI-Werte für 2024 sind im Vergleich zu denen für 2016 um weniger als 5 Prozent gesunken oder haben sich nicht verändert.
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mit mäßigen, ernsten oder sehr ernsten WHIWerten für 2024 – Fidschi, Jordanien, Libyen, Syrien und Venezuela – sind die WHI-Werte für 2024 noch schlechter als die für 2000.

Die Aussichten für das Ziel Zero Hunger werden immer düsterer

Niedrig

51 Länder

Mäßig

37 Länder

Ernst

36 Länder

Sehr ernst

6 Länder

Gravierend

0 Länder

Seit 2016 wurde der Hunger nur geringfügig reduziert, und die Aussichten, bis 2030 Zero Hunger zu erreichen, sind düster: In 42 Länder herrscht nach wie vor ernster oder sehr ernster Hunger

Hier geht es zum WHI-Ranking 2024

Der Welthunger-Index für 2024 liegt bei 18,3, was als mäßig gilt und nur leicht unter dem Wert von 2016 (18,8) liegt.

Siehe Globale WHI-Werte Und Unterernährungsraten Der Letzten Jahrzehnte

Die WHI-Ergebnisse für 2024 spiegeln vielfältige und sich überschneidende Herausforderungen wider, die die ärmsten Länder und Menschen am härtesten getroffen haben und die strukturellen Ungleichheiten verstärken.

Zu diesen Herausforderungen gehören schwere bewaffnete Konflikte, immer schwerwiegendere Auswirkungen des Klimawandels, hohe inländische Lebensmittelpreise, Marktstörungen, hohe Schuldenlasten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, Einkommensungleichheit und Wirtschaftsabschwünge.

Der diesjährige Essay

Konflikte haben die Gefahr von Hungersnöten erneut heraufbeschwören.

Die Kriege im Gazastreifen und im Sudanhaben zu schwerwiegenden Ernährungskrisen geführt. Und auch andernorts haben Konflikte und Unruhen Ernährungskrisen zur Folge, darunter in der Demokratischen Republik Kongo, Haiti, Mali, und Syrien.

Das Recht auf Nahrung ist weitgehend nicht verwirklicht und wird nicht durchgesetzt.

Obwohl die internationale Gemeinschaft stetig die Bedeutung des Rechts auf angemessene Nahrung betont, besteht nach wie vor eine beunruhigende Diskrepanz zwischen den festgelegten Standards und der Realität, dass in vielen Teilen der Welt das Recht auf Nahrung eklatant missachtet wird.

Zero Hunger

Mindestens

64 Länder

werden beim derzeitigen Tempo bis 2030 keinen niedrigen Hunger – geschweige denn Zero Hunger – erreichen.

Gehen die Fortschritte in dem seit 2016 beobachteten Tempo weiter, könnte niedriger Hunger auf globaler Ebene erst im Jahr 2160 erreicht werden.

ABBILDUNG 1.1

GLOBALE WHI-WERTE UND UNTERERNÄHRUNGSRATEN DER LETZTEN JAHRZEHNTE

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Anmerkung: Die WHI-Werte werden auf Basis von vier Hungerindikatoren berechnet. Unterernährung – einer der vier Indikatoren – steht für den Anteil der Menschen, die ihren Kalorienbedarf nicht decken können. Die WHI-Werte für das Jahr 2000 umfassen Daten von 1998–2002; die WHI-Werte 2008 basieren auf Daten von 2006–2010; die WHI-Werte 2016 enthalten Daten von 2014–2018; und die WHI-Werte 2024 basieren auf Daten von 2019–2023. Die Daten zur Unterernährung stammen von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) (2024a). Die Unterernährungswerte beziehen sich auf die gesamte Welt, also sowohl auf Länder, die in den WHI einbezogen, als auch auf solche, die davon ausgenommen sind. Für eine vollständige Liste der für die Berechnung der WHI-Werte verwendeten Datenquellen siehe Methodik.

In sechs Ländern sind die Hungerwerte als sehr ernst einzustufen was auf weitverbreitetes menschliches Leid hinweist.

Somalia, Jemen, Tschad, und Madagaskar sind die Länder mit den höchsten WHI-Werten für 2024; Burundi und der Südsudan werden ebenfalls vorläufig in die Kategorie sehr ernst eingestuft.


Die Karte interaktiv nutzen, um tiefer einzutauchen


Inmitten von Krisen und besorgniserregenden Entwicklungen gibt es auch Beispiele für Fortschritt und Hoffnung.

Entgegen dem globalen Trend haben einige Länder - darunter Bangladesch, Mosambik, Nepal, Somalia, und Togo, - seit 2016 bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dennoch ist das Hungerniveau in den meisten dieser Länder, insbesondere in Mosambik und Somalia, weiterhin besorgniserregend hoch.

Die treibenden Faktoren betreffen alle Regionen, sind aber in den verschiedenen Kontexten unterschiedlich ausgeprägt

Afrika südlich der Sahara Südasien Westasien und Nordafrika Lateinamerika and die Karibik Ost- und Südasien Europa und Zentralasien

ABBILDUNG 1.2

REGIONALE WHI-WERTE 2000, 2008, 2016 UND 2024


Quelle: die Autor*innen. Anmerkung: Für Datenquellen siehe Methodik. Die regionalen und globalen WHI-Werte werden mittels regionaler und globaler aggregierter Werte für jeden Indikator und der in Methodik beschriebenen Formel berechnet. Diese regionalen und globalen Gesamtwerte für jeden Indikator werden als bevölkerungsgewichtete Durchschnittswerte und unter Anwendung der in Anhang B aufgeführten Indikatorwerte errechnet. Bei Ländern, für die keine Daten zur Unterernährung vorliegen, wurden die Gesamtwerte anhand von Schätzungen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ermittelt, die in Anhang B nicht aufgeführt sind. Für Angaben darüber, welche Länder die einzelnen Regionen umfassen, siehe Anhang D.

ABBILDUNG 1.4

WO DIE HUNGERINDIKATOREN AM HÖCHSTEN SIND







Quelle: die Autor*innen (für Datenquellen siehe Methodik).

Afrika südlich der Sahara

Afrika südlich der Sahara ist die Weltregion mit dem höchsten und besorgnis-erregendsten Hungerniveau. Obwohl sich die WHI-Werte der Region in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verbessert haben, ist der Hunger nach wie vor ernst und die Fortschritte sind seit 2016 praktisch zum Stillstand gekommen. Der hohe WHI-Wert ist auf die mit Abstand höchste Unterernährungs- und Kindersterblichkeitsrate aller Regionen zurückzuführen.

Klimawandel

Der Klimawandel richtet in weiten Teilen Afrikas südlich der Sahara Verwüstungen an.

Seit 1961 hat der Klimawandel das Wachstum der landwirtschaftlichen Produktivität in Afrika um 34 Prozent gesenkt

Hunger Hotspots

Somalia ist mit einer langwierigen Hungerkrise konfrontiert, die durch anhaltende Konflikte, wirtschaftliche Herausforderungen und Klimaschocks befeuert wird, während der Staat nur begrenzt in der Lage ist, grundlegende Regierungsfunktionen auszuführen. Mehr als die Halfte der Bevolkerung, 51,3 Prozent, bekommt nicht genugend Kalorien – der zweithochste Wert aller Lander

Der Sudan ist mit einer Hungerkrise konfrontiert, wie es sie seit der Darfur-Krise Anfang der 2000er-Jahre nicht mehr gegeben hat. Schon vor dem Ausbruch der Kämpfe im Jahr 2023 war der Sudan mit einer sehr hohen Unterernährung von Kindern und einer großen akuten Ernährungsunsicherheit konfrontiert.

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Südasien

In Südasien ist der Hunger nach wie vor ernst und spiegelt die zunehmende Unterernährung und den anhaltend schlechten Ernährungszustand von Kindern wider. Zurückzuführen sind jene auf die schlechte Qualität der Ernährung, wirtschaftliche Herausforderungen und die zunehmenden Auswirkungen von Naturkatastrophen.

globe

Mit 281 Millionen unterernährten Menschen entfallen auf Südasien fast 40 Prozent der weltweiten Gesamtzahl.

Hunger Hotspots

Afghanistan, Indien und Pakistan haben alle mit einer ernsten Hungersituation zu kämpfen, wobei sich die Situation in Afghanistan aufgrund von Konflikten, wirtschaftlicher Instabilität und zunehmender Unterernährung noch verschlimmert hat, was zum stärksten Anstieg der Wachstumsstörungen bei Kindern geführt hat. In Indien hat sich der WHI-Wert seit 2000 zwar verbessert, aber die Auszehrung und die Wachstumsverzögerung von Kindern sind nach wie vor hoch, und Pakistan hat weiterhin mit Nahrungsmittelknappheit zu kämpfen, die durch Inflation, Haushaltsdefizite und Naturkatastrophen, darunter schwere Überschwemmungen im Jahr 2022, noch verstärkt wird.

Dennoch gibt es inmitten von Krisen und beunruhigenden Trends Beispiele für Fortschritt und Hoffnung... In den letzten zwei Jahrzehnten konnte Nepal die Prävalenz von Wachstumsverzögerung bei Kindern so schnell wie kaum ein anderes Land weltweit reduzieren, obwohl chronische Unterernährung nach wie vor ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt.

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Westasien und Nordafrika

Der WHI-Wert von Westasien und Nordafrika, der als mäßig eingestuft wird, stagniert, was die sich überschneidenden Auswirkungen von Konflikten, Klimawandel und Handelsschocks widerspiegelt.

Hunger Hotspots

Im Jemen stagniert das Hungerniveau seit zwei Jahrzehnten, und in Syrien ist der WHI-Wert seit 2000 am stärksten gestiegen, was die verheerenden Auswirkungen von Konflikten zeigt.

Der Gazastreifen erlebt die schwerste in den letzten 20 Jahren aufgezeichnete Ernährungskrise, da fast die gesamte Bevölkerung mit einer akuten Ernährungsunsicherheit konfrontiert ist und möglicherweise bereits eine Hungersnot eingetreten ist.

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Lateinamerika und Karibik

Obwohl der Hunger in Lateinamerika und der Karibik als niedrig eingestuft wird, ist es die einzige Region, in der sich der Hunger seit 2016 verschlimmert hat. Dies ist auf die wachsende Lebensmittelpreisinflation und steigende Preise für Düngemittel, die zunehmende Verschuldung und die sich verschlechternden Kreditbedingungen zurückzuführen, die strukturelle Ungleichheiten und extreme Armut verstärken.

Hunger Hotspots

Der Hunger in Haiti nimmt dramatisch zu, da das Land einer Reihe von Schocks ausgesetzt ist, wie zum Beispiel unberechenbaren Regenfällen, galoppierender Inflation und politischen Unruhen, die Bandengewalt und Binnenvertreibung angeheizt haben. Haiti gehört zu den Ländern mit dem höchsten Anstieg der WHI-Werte seit 2016, was vor allem auf die zunehmende Unterernährung zurückzuführen ist.

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Ost- und Südasien

Ost- und Südostasien weisen ein insgesamt niedriges Hungerniveau auf, auch wenn der Fortschritt stagniert und massive Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern herrschen.

Hunger Hotspots

In der Demokratischen Volksrepublik Korea, in Papua-Neuguinea und in Timor-Leste gibt es ein ernstes Ausmaß des Hungers.

In Indonesien, der Demokratischen Volksrepublik Laos, der Mongolei, Myanmar und Timor-Leste gingen die WHI-Werte bis 2016 deutlich zurück, doch seither sind die Fortschritte fast zum Stillstand gekommen.

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Europa und Zentralasien

Trotz der jüngsten Herausforderungen ist die Region Europa und Zentralasien größtenteils auf dem richtigen Weg, um niedrigen Hunger bis 2030 zu erreichen. Die Verringerung hängt mit Verbesserungen in der landwirtschaftlichen Produktion und Produktivität zusammen, die durch Wirtschafts- und Einkommenszuwächse vorangetrieben werden, sowie mit einer allgemeinen Verbesserung der Verfügbarkeit und Stabilität von und des Zugangs zu Nahrungsmitteln.

Hunger Hotspots

Turkmenistan und Tadschikistan weisen die höchsten WHI-Werte auf, obwohl Tadschikistan dank des raschen Wirtschaftswachstums, das durch Rücküberweisungen und die Landwirtschaft angetrieben wird, bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat.

Die Prävalenz der Unterernährung ist in der Ukraine gestiegen, während Albaniens Wert von einem sich offenbar verschlechternden Kinderernährungszustand beeinflusst wird. Besorgniserregend ist, dass die moderate und schwere Ernährungsunsicherheit in den letzten Jahren zugenommen hat.

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Zusammenhänge Zwischen Genderungleichheit, Klimawandel Und Hunger Verstehen

gender

Diskriminierende Normen und geschlechtsspezifische Gewalt setzen Frauen sowie sexuelle und geschlechtsspezifische Minderheiten häufig einem erhöhten Risiko von Ernährungsunsicherheit und Klimawandelfolgen aus und beeinträchtigen ihre Bewältigungsmöglichkeiten.

Die Anfälligkeit des Ernährungssektors eines Landes und seine Fähigkeit, auf den Klimawandel zu reagieren, korrelieren mit Hunger und Genderungleichheit.

ABBILDUNG 1.5

DIE UNGLEICHHEIT ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN GEHT IN VIELEN LÄNDERN HAND IN HAND MIT HUNGER UND DER GEFÄHRDUNG DER ERNÄHRUNGSSYSTEME DURCH DEN KLIMAWANDEL


Quelle: die Autor*innen, basierend auf Daten von ND-GAIN (2023) und dem Index der geschlechtsspezifischen Ungleichheit des UNDP (2024). Anmerkung: Der Index der geschlechtsspezifischen Ungleichheit (GII) des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen ist ein zusammengesetztes Maß, das drei Dimensionen umfasst: reproduktive Gesundheit, Teilhabe und Erwerbsbeteiligung. Die GII-Werte reichen von 0 bis 1. Ein niedriger GII-Wert weist auf eine geringe Ungleichheit zwischen Frauen und Männern hin und umgekehrt. Die Notre Dame Global Adaptation Initiative (ND-GAIN) bewertet Länder auf der Grundlage ihrer Vulnerabilität für und ihrer Bewältigungskapazität gegenüber dem Klimawandel. Die roten Linien sind Medianwerte für jede Achse.

Issue in Focus

Länder mit ernsten oder sehr ernsten WHI-Werten, wie Jemen und Tschad, können sowohl ein hohes Klimarisiko als auch ein hohes Maß an Geschlechterungleichheit aufweisen, während Länder mit niedrigen WHI-Werten, wie Estland und Lettland, niedrige Werte für Genderungleichheit und Klimarisiko aufweisen.

Erfahren Sie in unserem diesjährigen Essay, wie Geschlecht, Klima und Ernährung zusammenhängen, “Gendergerechtigkeit, Klimaresilienz und Ernährungssicherheit” von Nitya Rao, Siera Vercillo, and Gertrude Dzifa Torvikey.

Beschleunigte Maßnahmen sind erforderlich, um das Ziel Zero Hunger zu erreichen

climate change

Klima- und Ernährungspolitik sollte auf Menschen- und Völkerrechtsverpflichtungen basieren, mit Gleichberechtigung und Gerechtigkeit als Leitprinzipien. Es braucht größere Dringlichkeit und Politikkohärenz.

Handlungsempfehlungen

Erfahren Sie mehr über unsere Empfehlungen für das Erreichen von Null Hunger, die Gewährleistung des Rechts auf Nahrung und die Förderung von Gender- und Klimagerechtigkeit

Neuste Updates

With great success and the participation of more than 80 people,  Welthungerhilfe presented for the sixth consecutive year the Global Hunger Index report in Peru.

With great success and the participation of more than 80 people, Welthungerhilfe presented for the sixth consecutive year the Global Hunger Index report in Peru.

WHH Mali’s Expert for Gender and Protection, Mrs. Aminata Kone, presented the results of the GHI report 2024 and animated exchanges around solutions and challenges faced by men, women, and young adults in Mali.

In Mali, the 2024 GHI was launched by the Minister Commissioner for Food Security and the German Ambassador, with 60 attendees from civil society, government, both national and international NGOs, UN agencies and donor organizations.

Launch des Welthunger-Index 2024

Join us as we discuss the findings of the 2024 Global Hunger Index and explore how advancing gender justice can create a climate-resilient world where all people are guaranteed the right to adequate food to lead healthy, productive lives.

2024 Downloads

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