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PROJEKTBEISPIEL

Nutzung der Viehwirtschaft zur Verbesserung der Klimaresilienz, Ernährung und Gendergerechtigkeit in Somalia

Madiino Sheeq Ahmadeey hat einen gut laufenden Viehzuchtbetrieb, der ihr den Verkauf von Frischmilch im
Bezirk Beledweyne in Somalia ermöglicht.
Madiino Sheeq Ahmadeey hat einen gut laufenden Viehzuchtbetrieb, der ihr den Verkauf von Frischmilch im Bezirk Beledweyne in Somalia ermöglicht.

In Somalia hat der Klimawandel Auswirkungen auf das gesamte Ernährungssystem, von der Produktion bis zum Verbrauch. Die zunehmenden Naturkatastrophen und Wirtschaftskrisen verschärfen die Ernährungsunsicherheit, besonders für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Die Genderungleichheit verschärft diese Probleme, indem sie den Zugang von Frauen zu Ressourcen und Entscheidungsbefugnissen einschränkt. Die Bewältigung dieser verflochtenen Herausforderungen ist entscheidend für nachhaltige Entwicklung.

Madiino Sheeq Ahmadeey, eine 40-jährige Mutter von acht Kindern im Dorf Beledsalaam im Bezirk Beledweyne, hat ihr Einkommen bisher durch den Verkauf von Milch und Fleisch ihrer Ziegenzucht auf dem öffentlichen Markt erzielt. Die anhaltende Dürre führte jedoch zum Tod von vier Ziegen, und die steigenden Lebensmittelpreise machten es ihr schwer, ihre Kinder zu ernähren und ihnen eine Ausbildung zu ermöglichen.

Kurz nachdem sie ihre letzten beiden Ziegen verkaufen musste, um die Grundbedürfnisse ihrer Familie zu decken, hat ein Projekt zur Förderung von Klimaresilienz, Ernährung und Gendergerechtigkeit Abhilfe geschaffen:

„Ich war sehr glücklich, als ich hörte, dass ich fünf Ziegen bekommen sollte, denn ich hatte erst kürzlich mein Vieh verloren. Es hat fast einen Tag gedauert, bis ich wirklich realisieren konnte, dass ich in einer sehr nervenaufreibenden Zeit Ziegen bekommen hatte“, erinnert sich Madiino.

Seitdem Madiino die Ziegen sowie eine Schulung in nachhaltiger Viehwirtschaft erhalten hat, hat sich ihre Situation deutlich verbessert. Ihre Herde wuchs auf acht Ziegen, und durch den Verkauf einer Ziege konnte sie Hühner kaufen. Jetzt, mit sieben Ziegen und vier Hühnern, verkauft sie täglich frische Milch und Eier, was ihr ein regelmäßiges Einkommen sichert und die Ernährungssicherheit ihrer Familie verbessert. Ihre Rolle als Hauptverdienerin in ihrem Haushalt stärkt zudem ihre Position innerhalb ihres Haushalts und ihrer Gemeinde.

  1. Dieses Projektbeispiel wurde von der Welthungerhilfe (WHH) erstellt. Das WHH-Projekt, das vom Centre for Peace and Democracy (CPD) und von der Sustainable Development and Peacebuilding Initiative (SYPD) mit finanzieller Unterstützung der norwegischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (NORAD) durchgeführt wird, zielt darauf ab, die Gendergerechtigkeit zu fördern und die Ernährungssicherheit und Resilienz von Kleinbauern und -bäuerinnen, Pastoralist*innen und Agro-Pastoralist*innen, die von den hohen Lebensmittelpreisen und der derzeitigen Dürre betroffen sind, sowie von gefährdeten Haushalten, die von Unterernährung bedroht sind, zu erhöhen. Zu den Maßnahmen gehören die Bereitstellung von Gemeinschaftsgütern für eine klimaresiliente landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion, Schulungen zur Gendergerechtigkeit und Inklusion sowie soziale Sicherungsmaßnahmen.